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FORGESTELLT: Florence Chazarenc, Unternehmerin und Marketingberaterin

Florence ist eine wahre Optimistin, die vor allem Frauen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen möchte und selbst als Vorbild fungieren will. Das Strahlen begleitet sie durch den Alltag und ist auch in diesem Interview zu spüren. Was Florence in Bezug auf Sichtbarkeit rät und wie sie selbst ihr Energielevel hält, berichtet sie uns hier.


Liebe Florence, wer oder was hat dich heute schon zum Strahlen gebracht?

Liebe Alexandra, herzlichen Dank für deine Fragen und die Möglichkeit, mich hier vorzustellen. Heute haben mich tatsächlich schon einige Menschen zum Strahlen gebracht! Die erste ist eine gute Freundin und wundervolle Unternehmerin, die mich als Gastexpertin in ihr Programm eingeladen hat. Die zweite Person ist meine großartige Business-Mentorin, die mir ihre Zusage für einen Talk in meinem digitalen Marketingcafé gegeben hat. Das Marketingcafé ist ein kostenloser, geselliger und fröhlicher Ort, an dem die Gäste konkrete und authentische Marketingstrategien an die Hand und Antworten auf ihre Fragen bekommen. Dann haben mich heute Morgen auch meine drei Lieblingsmenschen zum Strahlen gebracht: nach einer ruhigen Morgenroutine haben wir in der Morgensonne auf unserer Terrasse feine Croissants gefrühstückt.

Hast du ein Motto, nach dem du lebst?

Mein Motto ist „Do more of what makes you sparkle“. Als Kind wird uns beigebracht, in allen Schulfächern gut zu sein und einen Job zu machen, der sicher und gut bezahlt ist. Das hat zu einer gewissen Zeit auch Sinn gemacht, allerdings ist darin wenig Raum für persönliche Entfaltung. Wir alle können einige Dinge besonders gut und für ein erfolgreiches Leben scheint es mir sinnvoll, genau diese Fähigkeiten zu leben und darin eine „Leuchte“ zu sein. Gerade als Unternehmerin ist es wichtig, sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren und das im Business zu tun, was wir besonders gut können. Genau deshalb kommen auch die Kunden zu uns. Wir müssen nicht jeden Auftrag annehmen, beziehungsweise das Mädchen für alles sein. Wir dürfen die Buchhaltung, die Social Media Posts, das Grafikdesign und Administratives outsourcen. Das generiert Arbeit für weitere Menschen und erlaubt uns, unser Business durch unsere Kernkompetenzen authentisch zum Strahlen zu bringen.

Du bist Marketingberaterin, Unternehmerin und Speakerin. Wie sieht dein Leistungsportfolio genau aus?

Ich arbeite mit Unternehmerinnen und Startups aus Deutschland und Frankreich. Gemeinsam erarbeiten wir in 1:1 Mentorings ihre Marketingstrategie, damit sie weitere Marketingaktivitäten mit Leichtigkeit an beispielsweise eine virtuelle Assistentin oder eine Webdesignerin abgeben können. Zu einer erfolgreichen Marketingstrategie gehören neben der Positionierung und dem Wunschkundenprofil auch eine verständliche Botschaft, Klarheit über das Warum, die Werte und die Vision sowie definierte Kommunikations- und Social Media Kanäle. Zweimal im Jahr führe ich auch einen Onlinekurs durch. Als Guestspeakerin war ich zu letzt bei der Shepreneur Summit zum Thema „Authentisches Marketing“ eingeladen und habe mich da mit zwei weiteren Expertinnen über Strategien der Authentizität, Sichtbarkeit und Branding ausgetauscht.

Wer sind deine Kundinnen?

Meine Kundinnen sind Gründerinnen und Unternehmerinnen, die authentisch und nachhaltig sichtbar werden möchten. Gründerinnen begleite ich dabei, ihr Warum, ihre erste Botschaft, ihre Zielgruppe und die Positionierung in den Grundzügen zu erarbeiten, damit sie beispielsweise eine Webseite oder Social Media-Aktivitäten mit den richtigen Grundlagen aufbauen können (lassen). Mit Unternehmerinnen, die schon einige Zeit ihr Business haben, gehen wir mehr in die Tiefe und definieren beispielsweise die nächste Botschaft, schärfen die Positionierung und erarbeiten Workflows, damit Marketingaktivitäten von einer anderen Person übernommen werden können. Regelmäßig kommt in der Zusammenarbeit auch das Thema Mindset, auf, denn oft stehen uns beim Marketing oder bei der Sichtbarkeit alte Überzeugungen im Weg, wie zum Beispiel: „Marketing und Verkaufen ist lästig“ oder „wen interessiert das überhaupt, was ich da sage?“.

Du hast lange von einer Selbständigkeit geträumt. Wie ist es letztendlich dazu gekommen?

Das stimmt, seit ich Englisch, Ethnologie und Wirtschaft in Basel studiert habe, schwirrte mir der Traum der Selbstständigkeit durch den Kopf. Ich war allerdings davon überzeugt, dass ich erst mehr Berufserfahrung sammeln und Kontakte knüpfen müsse, bevor das geht. Dann kam meine Tochter auf die Welt und plötzlich war mir klar: ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie in ihrem Traumjob arbeitet. Und das ist viel leichter, wenn man Vorbilder hat. Also wollte ich das Vorbild für sie sein und keine Ausreden mehr gelten lassen, mich von diesem Schritt abhalten zu lassen.

Wie sahen deine beruflichen Schritte davor aus?

Nach dem Studium in Basel habe ich den Master in Unternehmenskommunikation in Aix-en-Provence absolviert. Anschließend habe ich fünf Jahre in einer Digital-Marketing-Agentur in Bordeaux gearbeitet und danach in einer internationalen Firma die Marketingabteilung aufgebaut. Während dieser beiden Etappen habe ich unheimlich viel gelernt und großartige Kunden betreut. Es blieb aber immer das Gefühlt, dass das doch nicht alles sein kann.

Was ist für dich das Schönste daran, Unternehmerin zu sein?

Unternehmerin zu sein ermöglicht mir, frei, selbstbestimmt und ortsunabhängig zu arbeiten. Ich lebe mit meiner Familie in Bordeaux und arbeite viel mit Unternehmerinnen im deutschsprachigen Raum. Keine Vorgesetzten, die mir sagen, was ich tun und lassen soll. Meine eigene Chefin zu sein bedeutet für mich auch, eine gute Balance zwischen dem Berufs-und Familienleben zu haben. Durch meine Kinder ist meine Arbeitszeit einfach begrenzt und dadurch muss ich mich auf die wesentlichen Dinge fokussieren.

Deine Vision ist es, besonders Frauen sichtbar zu machen. Wieso ist dir das so wichtig?

Danke für diese Frage. Ja, ich sehe so viele Frauen mit wundervollen und wichtigen Ideen, die sich aus vielen Gründen nicht damit raus trauen. Mit einem Blick auf die Statistik sieht man, dass weniger Frauen gründen, Subventionen erhalten oder in den Medien erwähnt werden. Das möchte ich ändern. Meine Vision ist es, in der Unternehmerwelt mehr Diversität und Gleichberechtigung schaffen, damit einfach alle die gleiche Chance auf Erfolg und Freiheit haben. Sichtbarkeit schafft Aufmerksamkeit und durch Aufmerksamkeit verschaffen wir uns Gehör. Je mehr wir gesehen werden, desto mehr Kunden kommen mit uns in Kontakt und wir können uns so ein erfolgreiches Business aufbauen. Natürlich braucht es Mut für mehr Sichtbarkeit, aber das lässt sich kultivieren! Kurz gesagt: Meine Vision ist es, so viele Unternehmerinnen wie möglich in ihrer Sichtbarkeit und in ihrem Erfolg durch Marketing zu unterstützen.

Was würdest du den LeserInnen als erste Schritte für mehr Sichtbarkeit raten?

Bevor eine Unternehmerin mit einer Message sichtbar wird, empfehle ich immer, dass sie sich über ihr Warum und ihre Werte klar werden sollte. Wofür stehst du und was möchtest du bewirken? Damit werden wir greifbar und unser Gegenüber kann sich mit uns identifizieren. Dann ist (Personal) Branding ein großartiges Tool, um sichtbar und „merk“würdig zu sein. Sei es als Unternehmerin oder Angestellte: wir haben es selbst in der Hand, für welche Themen wir wahrgenommen werden möchten. Dabei ist es wichtig, glaubwürdig zu sein; zum Beispiel durch Erfahrung, Ausbildungen oder Leistungen.

Wenn nun die Botschaft, das Thema und der Markenkern klar sind, ist der nächste Schritt, sich Kooperationspartner zu suchen. Diese können uns dabei unterstützen, sichtbarer zu werden und mehr Menschen mit unserer Botschaft zu erreichen. Das können Interviews in Podcasts sein, gemeinsame Instagram-Lives oder Gastartikel in Blogs zu deinem Thema. Wichtig ist hierbei, dass dein:e Partner:in eine ähnliche Zielgruppe hat wie du, sich eure Themen aber ergänzen.

Sichtbar werden kann verständlicherweise auch Angst machen, vor dem Feedback oder den Kommentaren der anderen. Deshalb ist es Gold wert, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben, die einem Mut machen und den Rücken stärken. Das kann zum Beispiel eine Mastermind-Gruppe, eine Accountability-Partnerin oder ein (digitales) Coworking sein.

Was hast du dir privat wie beruflich für die kommenden Monate vorgenommen?

Tatsächlich habe ich immer viele Ideen, dass ich sorgfältig aussuchen muss, um genügend Energie für alle Projekte zu haben. 😄 Meine Kinder sind noch klein (1 und 4), deshalb ist es mir wichtig, eine gute Balance zwischen Business und Familienleben zu haben. Privat möchte ich viel Zeit mit meinen Kindern im Garten verbringen, damit wir gemeinsame Momente haben und mit eigenem Gemüse einen kleinen Teil zu mehr Nachhaltigkeit zu leisen.

Im Business steht aktuell mein digitales Marketingcafé im Fokus: ein geselliger Zusammenkommen wie in einem französischen Café auf dem Dorfplatz unter Platanen. Im Café können sich Unternehmerinnen rund ums Thema Marketing, Sichtbarkeit und Strategien austauschen und in die Umsetzung kommen können. Das Ganze ist vollkommen kostenlos und regelmäßig lade ich auch Gastexpertinnen zu ergänzenden Themen ein. Wir beginnen mit dem Workshop-Teil, dann gibt es eine kurze Übung und anschließend können die Teilnehmerinnen ihre Fragen stellen.

Zu guter Letzt: Wie lädst du als Optimistin deine Energiereserven wieder auf?

Eine spannende Frage! Tatsächlich ist das sehr unterschiedlich: manchmal brauche ich eine Stunde, in der ich mich ganz in Ruhe in ein Buch vertiefe. Machmal hilft es mir, mich beim Sport total auszupowern. Manchmal ist es ein Restaurantbesuch nur mit meinem Mann und mal ein inspirierendes Gespräch mit meiner Mentorin.


Hier gehts zum Artikel auf Fielfalt.

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